Erfurt, 26. November 2001
Auszug aus der Verleihungsurkunde:
„Beide Preisträger haben wegweisende Beiträge zur Entwicklung ihrer Disziplinen geleistet: der Historiker Dieter Langewiesche durch seine Untersuchungen zur Geschichte des 19. Jahrhunderts, die sich vor allem mit der Entstehung und Wirkungsgeschichte des Liberalismus, der Arbeiterbewegung und des Nationalismus sowie der bürgerlichen Revolution von 1848/49 befassen; der Soziologe Wolfgang Schluchter durch seine Forschungen zum Prozeß der Modernisierung der Gesellschaft, mit denen er insbesondere Max Webers Werk erschließt und weiterführt. Nicht zuletzt dank der Klarheit und Verständlichkeit ihrer Sprache haben sie den Fächern über die disziplinären Grenzen hinweg Gehör verschafft.
Beide Preisträger setzen sich seit vielen Jahren mit großem Erfolg für die Verbesserung der Rahmenbedingungen wissenschaftlichen Arbeitens ein: durch die Übernahme von Verantwortung in der akademischen Selbstverwaltung, in den Gremien der Fachgesellschaften sowie in nationalen und internationalen Wissenschaftsorganisationen.
Beide Preisträger haben sich nach 1989 große Verdienste um den Neuaufbau des Hochschulwesens in den ostdeutschen Ländern erworben. Bei der Neugründung der Universität Erfurt haben sie als Prorektoren und Gründungsdekane mit Entschiedenheit, Beständigkeit und Verlässlichkeit das Erfurter Reformkonzept verfochten und dadurch bleibende Spuren in dieser Hochschule hinterlassen ...“.