Gießen, 14. März 2017
Fr. Prof. Dr. Klöckner, Hr. Prof. Dr. Khorchide,
Hr. MP Bouffier, Fr. Prof. Dr. Neuwirth,
Hr. Prof. Dr. Mukherjee, Prof. Dr. Reimer (v. links)
(Foto: Rolf K. Wegst)
Auszug aus der Verleihungsurkunde:
„Angelika Neuwirth trägt mit ihrem akademischen Lebenswerk in dreifacher Weise zum wissenschaftlich fundierten Dialog mit dem Islam bei.
In der hermeneutischen Tradition der historisch-kritischen Auslegung religiöser Texte stehend, wie sie vor allem in Deutschland im 19. Jahrhundert zum ersten Mal entwickelt und auf den Koran angewandt wurde, führt sie diese Tradition fort und erweitert sie im Hinblick auf die besondere Rolle der Gemeinde bei der Entstehung der Texte des Korans. Damit eröffnet sie der Erforschung koranischer Texte und ihrer historischen Bedingtheit neue Horizonte. Mit dem herausragenden Projekt des Corpus Coranicum leistet Angelika Neuwirth einen kaum zu überschätzenden Beitrag zur historischen, soziologischen, kulturgeschichtlichen und religiösen Kontextualisierung des Korans.
Zugleich ist die von Angelika Neuwirth betriebene wissenschaftliche Grundlagenforschung durch die Kooperation mit zahlreichen Wissenschaftlern aus der islamischen Welt, die in einer anderen hermeneutischen Tradition stehen, ein wichtiger Beitrag zum interreligiösen Dialog.
Schließlich trägt sie durch die kontinuierliche Veröffentlichung der wissenschaftlichen Kommentare und der entsprechenden Texte aus der kulturellen Umwelt des Korans zu den Grundlagen des gesellschaftlichen Diskurses über Koran und Islam bei.“